DAV Alpencross für Frauen
von Barbara
Mit Frauenpower über die Alpen!
…hieß mein Motto, als ich beschloss, mal wieder einen Alpencross für Mountainbikerinnen anzubieten.
Nicht zu schwer sollte er sein – doch schon herausfordernd, nicht zu lange Tagesetappen sollte er haben, damit auch ein wenig Zeit zu Erholung und dolce Vita bleibt – doch einmal komplett von Nord nach Süd war allemal die Ansage. Ausdrücklicher Wunsch der Teilnehmerinnen: Wir wollen unbedingt durchs Val d’Uina!
Das Resultat war ein Cross von St. Anton an den Gardasee, sieben Frauen, sieben Etappen, Gepäck an der Frau.
Die Frauen kannten sich, zumindest jede eine andere aus der munteren Gruppe. Alles erfahrene, versierte Bikerinnen. Die einen stark beim Hochfahren, die anderen stark in der Abfahrt, alle rücksichtsvoll und empathisch - insgesamt eine super Mischung für ein derartiges Unternehmen!
Am 23.07. machten wir uns auf nach St. Anton, dort angekommen ging es direkt los. Unser erstes Ziel sollte Ischgl sein, der Streckenverlauf an der schönen Rosanna entlang durchs Verwalltal. Die Rast auf der Strecke in der Konstanzer Hütte durfte natürlich nicht fehlen, mittlerweile war es ziemlich warm geworden - Wir freuten und auf kalte Getränke unterm Sonnenschirm! Nach der Stärkung fuhren wir weiter auf schönen Trails übers Zeinisjoch, vorbei am Koopstausee, der Trisanna entlang nach Ischgl.
Für den zweiten Tag war der Track nach Sur En geplant, gleich nach dem Super-Stärkungs-Frühstück ging es los. Den ersten Teil der Auffahrt gönnten wir uns die Silvrettabahn zur Mittelstation, um von dort auf unsere Tagesetappe abzubiegen. Die Fahrt zur Heidelberger Hütte und der Weg zum Fimberpass forderte uns noch ausreichend – und die Abfahrt erst recht! Doch auch Schieben ist mal erlaubt, wenn der S3 Trail allzu schwierig wird, bis man wieder moderates Gelände unter den Stollen hat. Nach 35 km kamen wir schließlich mit viel Adrenalin im Blut in Sur En in der Herberge an.
Früh ging`s los an Tag drei –wieder super verköstigt mit Schwiizer Zmorge- auf unsere „Highlight-Etappe“ durch die Uina Schlucht. Bei bestem Wetter zeigte die sich umwerfend schön und beeindruckend. Christine nannte sie einen echten „Kraftort“ und ich gebe ihr Recht. Nach dieser langen Schiebeetappe kamen die Trails zur Sesvennahütte gerade recht. Hier konnten wir uns stärken und das gemeinsame Erlebnis Revue passieren lassen. Weiter ging es danach hinunter ins schöne Vinschgau nach Prad in die Unterkunft.
Die Tour durchs Vinschgau erfreute uns wieder bei schönstem Wetter, Aussichten und Trails rund um die Montaniburg, danach erholten wir uns auf dem Etschradweg bis Naturns.
An Tag 5 gönnten wir uns etwas weniger Höhenmeter und fuhren zuerst weiter der Etsch entlang und durch die Apfelplantagen bis zum Hotel oberhalb von Kaltern. Von hier genossen wir den wunderschönen Ausblick auf den Kalterersee und die umliegenden Gebirgsketten.
Die Etappe des sechsten Tages begann nach kurzer Einrollphase mit der Fahrt der Mendelbahn, die uns 850 Höhenmeter ersparte. In der Nacht hatte es Gewitter gegeben, der anschließende Wurzeltrail war nass und rutschig, also herausfordernd. Vorbei am Lago di San Giustina erstrampelten wir uns fast 1600 Hm durch kleine Orte, Wälder und Wiesen. Gegen Abend regnete es das erste Mal auf Tour und wir waren froh, als der Molvenosee auftauchte. Der Blick von unserer Unterkunft über den See auf Molveno und die Brenta entschädigte uns abends allerdings allemal für die Strapazen.
Die siebte Etappe führte uns um den See herum in Richtung Tennosee. Das Wetter hatte sich erholt und wir auch und so genossen wir den letzten Tourentag. Tatsächlich hatten wir auf dieser Strecke die erste und letzte Panne! Diese ließ sich leider nicht auf die Schnelle beheben. Jetzt hatten wir mal wieder besonderes Glück (im Unglück)! Der Shuttlebus einer Rennradruppe, die zufällig unseren Weg kreuzte, konnte Birgit und ihr Radl aufladen und mit nach Riva nehmen.
Die Einfahrt durch die Altstadtgassen bis zum Hafen war ein sehr emotionaler Augenblick. Dankbar, dass wir die gesamte Tour gesund und munter wie man so schön sagt und ohne größere Blessuren hinter uns gebracht hatten, feierten wir ausgiebig bei Pizza und Wein. Insgesamt hatten wir etwa 325 km und 7500 Hm zurückgelegt!
Am nächsten Morgen brachte der Shuttle 7 lächelnde Mountainbikerinnen mit ihren Bikes zum Ausgangspunkt zurück.
Die Fotos zu diesem Ereignis findet ihr in der Galerie.